Kanselier Tübcke führt seinen Gast aus Slezsko in den Konferenzraum der Rijkskanselerij.
Vergadering met Pavel Jindrášek
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Bitte, nehmen Sie Platz, mijnheer Jindrášek.
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Setzt sich.
Ich bin hier, pane Kancléř, um über die aktuellen Bedrohungen zu sprechen, denen sich nicht nur Slezsko ausgesetzt sieht, sondern auch Ihr Land. Ich bin sicher, Sie sind darüber informiert. Unser Nachrichtendienst ISSR geht zwar von keiner akuten Kriegsgefahr aus. Allein die Tatsache, dass eine fremde Macht glaubt, Ansprüche auf unser – und Ihr – Territorium erheben zu können, erfüllt uns aber mit Sorge.
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Ich teile diese Sorge. Auch in Monikberg geht die Angst vor einem großen Konflikt um. Ich bin diesbezüglich in ständigem Austausch mit unseren Sicherheitsorganen. Ein konzertiertes Vorgehen gemeinsam mit den anderen betroffenen Staaten wäre in unserem Interesse.
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Und in unserem, pane Kancléř. Deshalb bin ich hier. Unsere beiden Nationen sind historisch und durch ihre Lage in derselben Weltgegend eng verbunden. Amngesichts der Bedrohung müssen wir noch fester Seit' an Seite stehen.
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Das ist auch meine Überzeugung.
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Ich schlage vor, unsere Nationen durch einen Freundschafts- und Beistandspakt enger aneinander zu binden.
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Das wäre auch in meinem Interesse. Wobei man natürlich über die genauen Modalitäten reden müsste.
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Natürlich, pane Kancléř. Ich denke an einen vertraglich verankerten Beistandsfall, der von einer festgelegten Mehrheit der verbündeten Staaten im Fall eines Angriffs festgestellt wird. Außenpolitisch könnte über eine Art wechselseitige diplomatische Vertretung nachgedacht werden, also: Wir vertreten in bestimmten Fällen auch Hora Mnicha, Ihr Land in bestimmten Fällen Slezsko. Unter Umständen könnte man das Bündnis um andere Staaten der Region erweitern.
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Ich halte das für sinnvoll, wage aber keine Prognose, ob der Vorschlag durch unser Parlament kommt. Immerhin könnten Kritiker darin eine Einschränkung der Souveränität sehen.
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Das mag sein. Ich halte es dennoch für den richtigen Weg. Wenn Sie gestatten, pane Kancléř, werde ich einen Entwurf erarbeiten lassen.
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Bitte, ja, tun Sie das.
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Dann werde ich das tun.
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Kann ich noch etwas für Sie tun, mijnheer Jindrášek? Wenn Sie beabsichtigen, länger in Nicolaasburg zu verweilen, kann ich Ihnen einen Besuch im Konzerthaus empfehlen.
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Děkuji, pane Kancléř, danke! Das Konzerthaus sehe ich mir gerne an. Und den Entwurf des Vertrags lasse ich Ihnen in nächster Zukunft zukommen.
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In Ordnung. Dann wünsche ich Ihnen von Herzen noch einen schönen Aufenthalt in Nicolaasburg.
Reicht ihm die Hand.
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Danke. Machen Sie es gut, Kanclér.
Schüttelt die Hand und verlässt dann die Rijkskanselerij in Richtung Konzerthaus.