Ah... Whisky. Grandiózní! Haben Sie vielen Dank, pane Reisi.
Entweder kann er mit wildgurkenfreiem Wildgurkenbier wenig anfangen und ignoriert es, oder der Dank gilt dem gesamten Gastgeschenk.
Ah... Whisky. Grandiózní! Haben Sie vielen Dank, pane Reisi.
Entweder kann er mit wildgurkenfreiem Wildgurkenbier wenig anfangen und ignoriert es, oder der Dank gilt dem gesamten Gastgeschenk.
Ano! František Hora, Státní Prezident a předseda vlády Slezské Republiky.
Reicht Reis die Hand.
Dobrý den, pane Reisi! Willkommen in Slezsko! Willkommen in Schloss Vyšehrad.
Der Auto fährt unter einem schicken Torbogen hindurch in einen der Innenhöfe des Schlosses. Hier warten die Palastgarde und der Prezident. Der uniformierte Offizier verlässt den Wagen, salutiert dem Staatsoberhaupt, hält Reis die Tür auf und salutiert erneut.
Der Offizier gehört nicht unbedingt der lustigsten Sorte Mensch an. Entsprechend skeptisch blickt er den Lord an. Dann bittet er den Gast, in das bereitstehende Auto zu steigen, um sich zum Schloss fahren zu lassen.
Prezident Hora erwartet den pottyländischen Außenminister, der der erst kürzlich ausgesprochenen Einladung äußerst schnell gefolgt ist.
Obwohl der Gast ausdrücklich gebeten hatte, dass ihn kein Militär empfangen solle, befindet sich unter den wenigen Vertretern Slezskos, die Reis nicht weit von der Gangway erwarten, auch ein hellblau Uniformierter. Seine Schulterklappen identifizieren ihn als Plukovník (Oberst) der Nationalgarde. Der Mann ist persönlicher Adjutant von Prezident Hora und wird Lord Reis gemeinsam mit einem zivilen Beamten zum Schloss Vyšehrad begleiten, wo Hora ihn empfangen wird.
Sitzt in seinem Byro und lädt den pottyländischen Außenminister Lord Reis nach Hradschany ein.
Kündigt an, den Besuch in Kürze nachzuholen.
Pane prezident?
Den Wijmaarverdrag. In Ihrer Sprache: den... äh... Tratado de Veimar?
Bemerkt das Stirnrunzeln.
Alles in Ordnung, pane prezident?
Wir haben gute Beziehungen zu Monikberg, welches wir Hora Mnicha nennen. Eine alte Ost-West-Handelsstraße durchquerte einst Westantica von Nicolaasburg nach Hradschany und weiter an die Küste. Diese Straße verband unsere Länder schon vor Jahrhunderten. In jüngeren Jahren sind wir durch den Výmarská smlouva verbunden.
Möchten Sie noch etwas über mein Land erfahren?
Slezsko war bis 1989 eine autoritäre Königsdiktatur mit engen Verbindungen nach Valorien und Flandrien. Wussten Sie das? Karel XXIII. führte das Land mit eiserner Hand und unterdrückte jede Opposition. Meine Partei, die Svoboda, entstand damals als Freiheitsbewegung demokratisch gesinnter Bürger. Anfangs waren wir nicht viele, die sich auflehnten. Später konnte uns das Regime nicht mehr zum Verstummen bringen. Trotz Terror und Gewalt blieben wir standhaft und setzten uns zur Wehr. Mein Bruder Václav und andere starben damals, bevor sich das Militär im Mai 1989 gegen den König wandte und seiner blutigen Herrschaft ein Ende setzte. Ein Sondertribunal verurteilte Karel wegen seiner Verbrechen gegen das Volk zum Tode – übrigens das letzte Todesurteil vor Abschaffung der Todesstrafe durch die neue demokratische Verfassung von 1991.
Karel XXIII. war der letzte König aus dem Hause Háček. Dieses Adelsgeschlecht – es ist nach einer Burg nicht allzu weit von Hradschany benannt – stellte über Jahrhunderte die schlesischen Herrscher. Das sagenumwobene erste Königsgeschlecht unseres Volkes, die Bohumilovci, starben im Mittelalter aus. Ihr legendärer Stammvater, Vévoda (Herzog) Bohumil, ein Sohn von Předek (Urvater) Slezák, dem ersten Schlesier, soll frühschlesische Kriegerscharen aus dem Süden nach Slezsko geführt haben. Etwa im fünften Jahrhundert müsste das gewesen sein. Zu dieser Zeit war unser Land Kerngebiet des Velkosománská říše, des Großsomanischen Reichs, das auch das heutige Underbergen und Teile Schwions umfasste. Mit dem Niedergang dieses Reichs festigte sich die Macht der Schlesier.
Das ist es, pane prezident, das ist es. Und eines mit großer Geschichte.
Pane Prezident, in meinem Amtssitz ist zu Ihren Ehren ein Staatsbankett vorbereitet.
Das Schloss erwartet die Gäste aus Porto.
Willkommen in Hradschany, pane Prezident!
Dagegen dürfte nichts sprechen. Im Gegenteil: Ich würde mich freuen.
Das freut mich sehr. Die Univerzita ist unser ganzer Stolz.
Dělají mimořádnou práci, paní Doktorka. Děkuji moc!