
Büro der Staatspräsidentin
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Lässt sich anmelden.
Frau Präsidentin, Sie wollten mich sprechen?
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Jawohl. Ich möchte mit Ihnen über Ihre jüngste Kundgebung sprechen. Ich halte derlei Provokationen angesichts der gegenwärtigen Situation für grob fahrlässig!
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Ich bitte Sie, Frau Präsidentin, wir werden doch wohl noch klar Stellung gegen die Roten beziehen können!
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Im Büro der Staatspräsidentin geht ein Anruf des Obersten Führers des Volksrepublik ein.
Ring Ring
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Eine Mitarbeiterin nimmt den Hörer ab.
Vorzimmer der Staatspräsidentin...
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Vorzimmer des Obersten Führers. Er wünscht Ihre Staatspräsidentin zu sprechen.
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Die Vorzimmerdame muss wohl vor Schreck zusammengezuckt sein, denn sie bleibt einige Augenblicke stumm.
... Ich verbinde ...
Eine sanfte daivanische Melodie signalisiert: Warteschleife. Dann nimmt jemand ab.
Hier spricht Präsidentin Trần Thanh Lam.
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Hier spricht der Oberste Führer der Volksrepublik.
Lässt das erstmal wirken.
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Herr Nguyễn ... Was verschafft mir das Vergnügen Ihres Anrufs...?
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Frau Präsidentin, der Anruf ist aufgrund der Proteste über uns in Ihrem Land. Es ist der Beziehung nicht förderlich, ganz im Gegenteil.
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Mir ist nicht bekannt, dass es eine Beziehung gäbe. Es war doch Ihre Regierung, die alle Kontakte beendet hat, selbst die inoffiziellen.
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Der Vorwurf klingt seltsam von einer Nation, die rechtlich gar nicht existiert Frau Präsidentin. Ohne Münchberg wären Sie gar nicht in der Lage überhaupt etwas zu tun. Dennoch möchte ich Ihnen ein großzügiges Angebot zukommen lassen.
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Welche Nation meinen Sie, die Ihrer Meinung nach nicht existiert? Die daivanische?
Ich bin sehr gespannt, was Sie vorzuschlagen haben.
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Wir bieten Ihnen an, sich als Sonderverwaltungszone friedlich der Volksrepublik anzuschließen.
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Verkneift sich ein Lachen.
Ich erkenne immerhin einen Fortschritt in Ihrer Politik, Herr Nguyễn: Sie stellen sich nicht mehr gegen eine Wiedervereinigung. Allerdings muss diese auf Augenhöhe geschehen. Die Republik Daivan wird sich Ihrem Staat sicherlich nicht anschließen.
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Dann verweigern Sie also den Dislog zur Wiedervereinigung. Ganz wie unsere Staatsspitze vermutet hat. Dann gibt es leider nichts weiter zu besprechen Frau Präsidentin.
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Keineswegs verweigern wir den Dialog. Aber es muss ein Dialog auf Augenhöhe sein.
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Ich bitte Sie Frau Präsidentin, wie stellen Sie sich das vor?
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Dialog ohne Vorbedingungen und ohne Tabus.