Beiträge von Quảng Kim Phúc

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    Nationalversammlung der Volksrepublik Daivan


    Hiermit berufe ich das Plenum der Nationalversammlung der Volksrepublik Daivan zur ersten ordentlichen Sitzung am 29. Januar 2021 ein.

    Die Tagesordnung lautet wie folgt:

    1. Eröffnung der Volksversammlung durch den Präsidenten (09:00 Uhr)
    2. Rede zur aktuellen Lage durch den Vorsitzenden des Komitees für Staatsangelegenheiten (09:30 Uhr)
    3. Pause (15 Minuten)
    4. Bestätigung des Vorsitzenden des Komitees für Staatsangelegenheiten, Vorsitzenden des Zentralkomitees, des Generalsekretärs und Vorsitzenden des Politbüros (11:00 Uhr)
    5. Bestätigung des Präsidenten der Nationalversammlung (11:30 Uhr)
    6. Wahl der Regierung der Volksrepublik Daivan (12:00)
    7. Mittagspause (13:00 - 14:00 Uhr)
    8. 5-Jahresplan der Volksrepublik (14:00 Uhr)
    9. Politik der Erneuerung (15:00 Uhr)
    10. Tagung der Komitees (16:00 - 20:00 Uhr)

    Quảng Kim Phúc

    Präsident der Nationalversammlung

    In einer Sondersendung werden drei angebliche "Volksfeinde" gezeigt. Sie sollen Teil eines Widerstandsnetzes gegen die Kommunistische Partei sein und Sabotagehandlungen gegen Volkseigentum geplant haben. Eine Hinrichtung ist ihnen damit annähernd sicher. Offenbar hat aber der Oberste Führer Nguyễn Thuận Phong noch nicht endgültig entschieden.

    Der staatliche Fernsehsender Truyền hình dân gian ("Volksfernsehen") ist das einzige legale audiovisuelle Medium der Volksrepublik. Natürlich steht es komplett unter Kontrolle der Regierung. Propaganda ist hier an der Tagesordnung. Regelmäßig werden Ansprachen des Obersten Führers oder des formellen Staatschcfs Quảng Kim Phúc übertragen. Daneben sendet das TNDG seichte Unterhaltung für die Massen. Apropos Massen: Einen Fernsehanschluss zu Hause hat nur eine Minderheit der Daivaner. Die meisten werden über Radio, Zeitung oder Riesenplakate in der Öffentlichkeit indoktriniert.

    In Militär und Partei hat sich nach Erkenntnissen der Geheimpolizei ein Netz sogenannter "Reformer" gebildet, die mit dem politischen und wirtschaftlichen Kurs, den Staat und Partei unter dem Obersten Führer Nguyễn Thuận Phong eingeschlagen haben, nicht einverstanden sind. Ziel dieser Kreise, die als Staatsfeinde anzusehen sind, ist demnach nach außen hin eine Annäherung an die "Republik Daivan" und nach innen eine Rücknahme bestimmter einschneidender Maßnahmen der gegenwärtigen politischen Führung. Die Geheimpolizei hat den Auftrag, diesen Widerstand gegen die Herrschaft des Volkes umgehend niederzuschlagen.

    Bisher nicht eindeutig. Wir wissen, von welcher Stellung die Rakete abgefeuert wurde, und wir wissen, wer sie abgefeuert hat: ein einfacher Leutnant der Raketentruppen, der gerade Dienst hatte. Ihn trifft keine Schuld. Die entscheidende Frage ist, wer den Befehl zum Abschuss gab. Hier sind wir noch nicht am Ende der Untersuchung: Es gibt drei Verdächtige.

    Eingepackt in eine rote Aktenmappe mit dem Wappen der Volksrepublik erreicht den Obersten Führer ein Strategiepapier des Staatssicherheitsministeriums. Darin werden drei Szenarien für den Konflikt mit der sogenannten Republik Daivan skizziert. Szenario 1 geht von einem großangelegten, nicht-atomaren Angriff der Volksrepublik aus. Demnach wären die Festlandgebiete der Republik innerhalb weniger Tage zu besetzen. Eine Eroberung der Inseln, insbesondere der Hauptstadtinsel Đảo Nam, sei aufgrund des schlechten Zustands der Volksmarine nicht ohne größere Verluste zu machen. Außerdem gehe man von einem kurzfristigen Kriegseintritt Valoriens, Portos und Monikbergs aus. Szenario 2 skizziert eine gegenteilige Entwicklung: Friedensgespräche unter internationaler Beteiligung. Hier komme es auf geschickte Verhandlungsführung an, um die Welt von der Friedfertigkeit und Überlegenheit der Volksrepublik zu überzeugen. Bestenfalls könne so mittelfristig die sogenannte Republik unter direkten Einfluss der Volksrepublik kommen. Schlimmstenfalls ändere sich nichts. In Szenario 3 sind sporadische Angriffe auf ausgewählte Ziele in der Republik vorgesehen, um die Region im permanenten Krisenmodus zu halten. Hier geht man von ebenso begrenzten Gegenangriffen, insbesondere seitens Valoriens, aus. Ein Angriff mittels Atomwaffen wird in keinem der Szenarien skizziert, da die Volksrepublik in absehbarer Zeit höchstwahrscheinlich keine einsatzbereiten Kernwaffen herstellen kann.