Wegen eines Drohanrufs hat der Kanzler seine Minister zur Krisensitzung einbestellt.
Sondersitzung des Rijksministerraad
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Geachte dames en heren, Sie sind bereits über den Anruf informiert, nehme ich an?
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Bisher nicht, mijnheer Rijkskanselier. Worum geht es?
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Trifft ebenfalls zur Sondersitzung ein.
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Ging Ihnen das Dossier nicht zu? Nun, wie auch immer.
Ich fasse kurz zusammen: Es gab einen anonymen Drohanruf, wonach ab Mitte der Woche Menschen getötet würden, sofern die Regierung keine bestimmte politische Linie einnehme. Die Veiligheid nimmt die Drohung ernst.
Blickt auf, als der Koning unangemeldet den Sitzungssaal betritt.
Oh... Majesteit. Sie hier?
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Mijnheer Rijkskanselier, mir ging das Dossier zumindest zu.
Sagt er lächelnd Richtung Hector Wittesteen.
Bitte fahren Sie ruhig fort.
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Holt einmal tief Luft.
Das ist scheinbar nicht bis zu mir gelangt. Ich lasse das prüfen. Gibt es schon nähere Informationen über die Entführer?
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Setzt sich lächelnd hin.
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Nickt dem König zu.
Leider bislang nicht. Ein erster Festnahmeversuch an Ort und Stelle war erfolglos.
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Was sagt die Polizei dazu? Wie kommt es das wir nicht rechtzeitig informiert wurden?
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Die Ermittlungen laufen. Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Ich habe auch selbst erst gestern von dem Anruf erfahren und gleich diese Sitzung einberufen.
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Das ist gut. Wir müssen das ernst nehmen. Bisher dachte ich, dass wir ein gutes Sozialsystem unterhalten. An eine friedliche Demonstration haben die Entführer wohl nicht gedacht.
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Ich bin auch davon ausgegangen, dass unser System vernünftig aufgebaut ist.
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Warum also solche Forderung stellen? Irgendwas anderes müssen sie verfolgen. Das gilt es herauszufinden. Was sagt unsere neue Gesundheitsministerin dazu?
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Warum also solche Forderung stellen? Irgendwas anderes müssen sie verfolgen. Das gilt es herauszufinden. Was sagt unsere neue Gesundheitsministerin dazu?
Nun, Majestät, die Forderungen sind mir leider auch nicht bekannt, und ein Dossier ist mir hierzu nicht zugegangen.
Wir könnten die Entführer bitten, uns genaue Forderungen zukommen zu lassen. Außerdem sollten wir darauf bestehen, dass man uns Beweise vorlegt, wonach die Geiseln wohlauf sind.
Vielleicht können wir die Entführer auch davon überzeugen, dass ein Gesetzgebungsverfahren seine Zeit braucht.
Die Zeit sollten die Sicherheitsbehörden nutzen, um die Entführer und die Geiseln aufzuspühren. Notfalls kann man auf mich als die neue für Gesundheit und Soziales zuständige Ministerin verweisen, die gerade erst ihre Arbeit aufgenommen hat.
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Dann sollte die Koordination für die Verteilung der Dossiers nochmal überprüft werden. Es funktioniert nicht, dass die eine Regierungshälfte Dossiers erhält und die andere nicht.
Wir müssen allerdings jetzt auf den Anruf der Entführer warten, dann können wir unseren Standpunkt darlegen. Ich denke auch, dass man uns als Regierung Zeit geben muss, bestimmte Dinge auf den Weg zu bringen.
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Haben die Entführer angekündigt, wann sie sich wieder melden werden?
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Mijnheer Rijkskanselier? Können Sie dazu etwas sagen?
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In diesem Moment trifft ein kurzes, aus Zeitungsausschnitten verfasstes und absenderloses Schreiben in der Poststelle ein (Klein- und Großschreibung sind durch die gewählten Überschriften bedingt):
"Der KÖNIG hat ZUviel mAcht, Das Volk zu wEnig. Das Budget ist UNAUSGEGLICHEN.
weniger Wirtschaft - MEHR Bildung UND Soziales! mehr Demokratie!"
Währenddessen treffen sich die Personen, die hinter dem anonymen Anruf stecken, irgendwo außerhalb Nicolaasburgs mit ihren Auftraggebern. Dass es sich bei der Geiselnahme bisher nur um einen Bluff handelte, dürfte schnell auffliegen - schließlich würden Entführungen nicht ungesehen passieren können.
Doch neben der Ausarbeitung der konkreten Forderungen werden auch Pläne dazu geschmiedet, wie man diesen Nachdruck verleiht.
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Schaut sich das interessiert an.
Was mich verwundert, dass diese Gruppe nicht auf dem neuesten Stand ist. Die Macht liegt beim Volk, oder sehen Sie das anders?