Die Slezská Radikální Strana (SRS) – die „schlesische radikale Partei“ – ist eine rechtspopulistische bis rechtsextreme Bewegung am äußersten Rand des politischen Spektrums. Seit Jahren wird sie geführt von Radek Lubomír, den seine Anhänger als Vůdce feiern, als „Führer“. Inhaltlich verbindet die SRS nationalistische mit unspezifischen staatssozialistischen Positionen. In der Vergangenheit kooperierte sie mehrfach mit der sozialistischen Partei „Svítání“ (Morgenröte) und stellte ab 2001 in der Koalitionsregierung mit ihr den Vizeregierungschef.
Die SRS wird als treibende politische Kraft hinter der Unterstützung der schlesischen Milizen im Dritten somanischen Krieg betrachtet. Die Freischärler, die unter dem euphemistischen Namen Dobrovolná sebeochrana („Freiwilliger Selbstschutz“) auftraten, werden für ethnische Säuberungen und tausende Tote verantwortlich gemacht. Sogar chemische Waffen, die womöglich aus alten schlesischen Armeebeständen stammten, sollen sie eingesetzt haben. Radek Lubomír werden enge Kontakte insbesondere zu der besonders radikalen Sebeochrana-Einheit Neprojdou („Sie kommen nicht durch“) nachgesagt.