Auf den Hügeln über der Kleinstadt Staré Město im Kraj Jižní Sománsko (Südsomanien) liegen die Ruinen der gleichnamigen Festung. Das, was heute großteils zerfallen ist, war vor Jahrhunderten die mächtige Hauptstadt des Velkosománská říše, des Großsomanischen Reichs, das ganz Slezsko, das benachbarte Undrperk (Underbergen) und weite Teile Schwions umfasste. Gut erhalten an der Anlage ist nur die Zitadelle, hoch oben auf einem steilen Berg. Hier residierten einst die somanischen Kaiser.
Burgruine Staré Město
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Prezident Hora und sein Gast, Pottylands Außenminister Reis, erreichen nach einer ruhigen Fahrt die Ruine.
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Als Reis aussteigt, setzt er sich seine Sonnenbrille auf und zündet eine Zigarette an
Ah, das war ja ruhig und ging recht schnell
Was können Sie mir denn Interessantes über die Ruine erzählen?
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Hier lag vor rund 1000 Jahren die Hauptstadt des Velkosománská říše, des Großsomanischen Reichs. Ich erzählte Ihnen davon: Es umfasste das heutige Slezsko, Undrperk und weite Teile von Schwion. Mit dem Vordringen der Schlesier geriet die Hauptstadt immer mehr unter Druck und wurde schließlich aufgegeben. Das muss im elften Jahrhundert gewesen sein, wenn ich mich recht an den Schulunterricht entsinne.
Die Siedlungstätigkeit hier dürfte um das Jahr 800 nach Christus ihren Höhepunkt erreicht haben. Nach dem Rückzug der Somaner in nördlichere Regionen siedelten sich hier Schlesier an. Ihre Kleinstadt in Sichtweite der Ruine nannten sie Staré Město, das heißt: Altstadt – in Erinnerung an die Ruinen hier auf dem Hügel.
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lauscht gebannt der Geschichtsstunde
Erstaunlich, erstaunlich! Heißt das, Slezsko hat damals mehr oder weniger einen Unabhängigkeitskrieg gegen Soma geführt?
Ich sehe, dass dieser Ort eine große Bedeutung für Ihr Land hat. Und umso verständlicher ist es, dass die Ruine halbwegs gut in Schuss gehalten ist.
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Natürlich haben unsere Vorfahren das so in dieser Art gesehen: ein Kampf um Freiheit. Die Somaner sahen die frühen Schlesier dagegen wohl eher als lästige Rebellen.
Lässt seinen Blick über die Ruine schweifen.
In der Tat, hier wurde in der jüngeren Vergangenheit viel geleistet. Teile des Mauerwerks sind – soweit ich weiß – nicht im archäologischen Originalzustand, sondern wurden restauriert.
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Ich glaube, die Historie Somas, Slezskos und der anderen Gebiete des früheren Soma sollte ich mir aus verschiedenen Perspektiven ausführlich näherbringen lassen. Es erscheint sehr interessant und vielschichtig, gerade die unterschiedlichen Perspektiven zum "Aufstand" der Schlesier kommen mir sehr individuell geprägt vor.
Aber das wäre vielleicht etwas für einen ruhigen Studientag oder einen langen Flug.
fährt mit der Hand über ein paar Steine, obwohl er keine Ahnung hat, warum
Hat man je daran gedacht, die Ruine wieder komplett aufzubauen? Ich meine, wenn man eh schon Einzelteile restauriert...
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So ist es wohl, ja.
Ein kompletter Wiederaufbau ist nicht geplant. Wir wollen keinen Freizeitpark aus Staré Město machen. Die Restaurierungen, soweit ich das verstehe, sind nur kosmetischer Natur. Einzelne Mauern, mehr nicht.
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Verstehe. Gibt es denn Bilder, Fotos, Zeichnungen, irgendwas in der Art, vom früheren Zustand?
Und wie steht Slezsko eigentlich zu Pottylands Freunden in Dreibürgen?
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Ich muss gestehen: Zu Dreibürgen - oder wie wir hierzulande sagen: Třihradsko - haben wir keine diplomatischen Kontakte.
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Er nickt mit einer halbwegs neutralen Miene, kann sich aber ein dezentes Lächeln nicht verkneifen
Das muss letzten Endes jede Nation für sich selbst entscheiden, manche Nationen sind miteinander eben kompatibler als andere.
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Bemerkt das dezente Lächeln und beschließt, beim ISSR ein Dossier über das Verhältnis zwischen Pottyland und Dreibürgen anzufordern.
Zu Ihrer anderen Frage: Es gibt sicherlich wissenschaftliche Rekonstruktionszeichnungen oder 3D-Modelle. Die Slezská Výzkumná Nadace und das Zahradnický Institut forschen hier seit Jahren. Den ganzen Hügel, auf dem wir hier stehen, müssen Sie sich ummauert vorstellen. Eine riesige Burg – oder vielmehr eine verschachtelte Anlage aus Vorburgen und Hauptburg. Und dort ...
... zeigt auf den Parkplatz am Fuß des Hügels, wo im Moment nur der Wagen des Präsidenten und ein Begleitfahrzeug parken.
... lag eine ausgedehnte Außensiedlung, die möglicherweise auch noch einmal befestigt war.
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wundert sich darüber, dass Herr Hora das Wort "Freunde" nicht hinterfragt hat - aber hier geht es ja nicht um Pottylands weitere diplomatische Beziehungen, sondern um die Burgruine
Gab es denn viele dieser Burgen nebst Außensiedlungen?
Sorry, so richtig tiefgehende Beiträge fallen mir aktuell nicht zu dem Thema ein. Wir können gerne anderweitig fortfahren oder auch den Besuch beenden -
Ähnliche Anlagen – wenn auch nicht in dieser Größe – gab es auch an anderen Orten im Großsomanischen Reich. Und auch die frühen Schlesier bauten Burgen dieser Art. Zum Beispiel in Javorník, Jánský Vrch, Vratislav oder in unserer Hauptstadt Hradschany. Ihr Name bedeutet in Ihrer Sprache übrigens soviel wie Burgstadt.
Ich muss zugeben: Da bin ich etwas beruhigt. Ich könnte jetzt spontan auch nicht viel mehr erzählen.
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notiert sich "Hradschany = Burgstadt"
Vielen Dank für die vielen Infos, Herr Hora. Dass man so viel zu einer Ruine erzählen kann, hätte ich im ersten Moment nicht erwartet - aber ich freue mich, dass Sie dieses Wissen mit mir teilen.
Sollten wir nichts weiter zu besprechen haben, würde ich allmählich den Heimweg antreten. Aber wenn Sie noch über etwas reden möchten, dann nur zu, ich bin ganz Ohr
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Wir können sehr gerne zurückfahren, pane Reisi.
Gibt es denn Ihrerseits noch Themen, die Sie gerne besprochen hätten?
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Dann nach Ihnen - trinken wir noch einen Absacker und dann lassen wir Ihr Parlament über den Vertrag entscheiden
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Einverstanden.
Geht zum Wagen, wartet auf Reis, lässt ihn einsteigen und steigt dann selbst ein. Die Fahrt führt zurück ins Schloss von Hradschany.